Im Gatebereich dösten wir gelangweilt vor uns hin, bis uns eine Dame ansprach. Unsere Reise ist ja eine Gruppenreise von Papayatours, die 15 Teilnehmer umfasst. Eine Liste der Teilnehmer haben wir vorab erhalten und kennen daher die Namen aller Mitreisenden. Die nette Dame stellte sich als Bianca vor, holte dann ihren Mann Michael und erzählten uns, dass sie auch Teil der Reisegruppe sind und uns erkannt haben, da sie nach uns gegoogelt hatten. Während unseres Gespräches gesellte sich ein weiteres Pärchen zu uns. Dies waren Dorothea und Gerhard aus der Steiermark, die mit uns von Wien nach Frankfurt geflogen waren, aber nicht Kofferodyssee mitmachen mussten. Allerdings wurden sie von der AUA informiert, dass einer ihrer Koffer wahrscheinlich nicht von Wien nach Frankfurt mitgegangen und derzeit unauffindbar ist. Jetzt sind sie gespannt wieviel an Gepäck in Sao Paulo ankommt.
Nachdem jeder viel zu erzählen hatte, verging die Wartezeit ziemlich schnell und pünktlich um 20:40 startete das Boarding. Wir gingen wieder voran und hatten für wenige Augenblicke die ganze Maschine für uns allein. Unerklärlicherweise dauerte das Boarding über eine Stunde. Bei Emirates dauert zum Beispiel das Boarding im A380 von wesentlich mehr Passagieren kaum eine halbe Stunde. Wir hatten Glück und konnten in der fast vollständig ausgebuchten Maschine eine Dreierreihe zu zweit belegen.
Nach einer Stunde in der Luft gab es Essen. Edith wählte Rindfleisch mit Reis, Franz einen kalten Hühnersalat mit Reis. Beides genießbar, aber auch nicht mehr. Unser Hunger war gestillt und Edith ist anschließend gleich eingeschlafen, während Franz sich dem Entertainmentsystem widmete. Es gab zwar viele Filme, aber keinen davon in deutscher Synchronisation. Er wählte ‚Full Metal Jacket‘ in englischer Originalversion mit deutschen Untertiteln. Und als Draufgabe kam dann noch das Kriegsgemetzel ‚Der Schützengraben-Die Schlacht an der Somme‘ mit Daniel Graig. Nicht unbedingt einer seiner besten Filme.
Der Flug zog sich dahin, zwölf Stunden sind eben eine lange Zeit. Aber zwei Stunden vor der Ankunft kam wieder etwas Leben in die Maschine. Das Frühstück wurde serviert. Wir nahmen einen Toast mit Obst und einem ausgezeichneten Kuchen. Danach begann auch bald der Sinkflug. Der verlief ziemlich steil nach unten und endete in einer butterweichen, kaum spürbaren Landung.
Wir mussten nun zum Gepäckband um unsere Koffer zu holen und neu nach Salvador einzuchecken. Auf dem Weg und beim Gepäckband selbst lernten wir schön langsam die anderen Reiseteilnehmer kennen. Unsere 15ner-Gruppe besteht aus, Yvonne aus der Schweiz, Anja und Mathias, Ingrid und Martin, Kerstin und Norbert, Bianca und Michael, sowie Asli aus Deutschland, Dorothea und Gerhard aus der Steiermark, Bernhard aus Oberösterreich und uns. Soweit wir das bis jetzt beurteilen können, passt die Chemie innerhalb der Gruppe.
Nachdem wir die Koffer vom Band genommen hatten, begann der lange Weg zum Abfluggate nach Salvador. Zuerst mussten wir vom Terminal 1 zu einem LATAM-Schalter ins Terminal 3 gehen. Dort konnten wir das Gepäck einchecken und uns die neue Bordkarten holen. Weiter ging es ins Terminal 2 wo sich unser Abfluggate befand. Zwischendurch passierten wir noch die Passkontrolle und den Securitycheck. Die Wege waren lang, aber wir hatten genügend Zeit, sodass keine Hektik aufkam, obwohl wir dafür eine gute Stunde benötigten.
Den Rest der Wartezeit bis zum neuerlichen Boarding
schlugen wir mit Spielen am Handy und ratschen tot. Endlich wurde unser Flug
aufgerufen und wir konnten ins Flugzeug. Edith saß in einer Dreierbank mit
Ingrid und Martin. Franz saß in der gleichen Reihe ebenfalls in einer
Dreierbank. Er hatte allerdings das Glück, dass der Mittelsitz leer blieb und
er dadurch mehr Bewegungsfreiheit hatte.
Auch bei der LATAM die branchenweit übliche Kurzstreckenservicewüste. Es gab nur Getränke und sonst nichts. Aber bei zweieinhalb Flugstunden ist das auszuhalten und gegen 11:00 trafen wir nach 24-stündiger Reisezeit endlich in Salvador an.
Nachdem wir endlich unser Gepäck erhalten hatten, bewegte
sich die ganze Gruppe in die Ankunftshalle, wo wir schon von unserem ersten
Guide namens Tilmann erwartet wurde. Er begrüßte uns kurz und verfrachtete uns
in einen Kleinbus, der uns zum Hotel ‚Bahia Cafe‘ brachte.
Unser Flugrouten:
![]() |
Flug von Frankfurt nach Sao Paulo |
![]() |
Flug von Sao Paulo nach Salvador |