Auch heute saßen wir wieder um 09:00 in unserem Auto. Die Disziplin aller Teilnehmer ist bemerkenswert. Ebenso der Umgang miteinander. Uns los ging die Fahrt um ein einer Stunde knappe 23 Kilometer bis zum ‚Mosquito-Waterfall‘. Der Name dieses Wasserfalles, bei dem der 'Rio Mosquito' 50 Meter in die Tiefe stürzt, leitet sich von den kleinen Diamanten ab, die in dieser Region gefunden wurden.
Den steilen und schwierigen Weg begannen wir mit der Aussicht auf einige schöne Blumen und das weite Tal, das den Wasserfall umgibt.
Wettertechnisch hatten wir es auch heute gut erwischt. Es war bewölkt, wodurch die intensive Sonnenbestrahlung wegfiel und es für das Wandern temperaturmäßig viel angenehmer war. Hatte es in den letzten Tagen um die 32 Grad und 85 % Luftfeuchtigkeit, so hatte es heute nur mehr 25 Grad und 75% Luftfeuchtigkeit.
Über jede Menge Felsen und Geröll führte der Weg am Fluss entlang, stellenweise sehr steil nach unten.
Den Wasserfall hörten wir schon lange bevor wir ihn sahen. Durch den heftigen Regen vor einigen Tagen, zeigte er sich in voller Pracht. Wagt man sich in die Nähe des Wasserfalles, so wird man vom feinen Wassernebel, innerhalb von Sekunden völlig durchnäßt.
Nachdem wir einige Zeit den Wasserfall bewundert hatten, machten wir uns auf den beschwerlichen, steilen Weg nach oben. Zum Glück lenkten uns die seltsamen Gesteinsformationen, die der Fluss hier aus den Felsen gemeißelt hat, ab.
Nach dieser Anstrengung hatten wir uns eine Pause verdient. Das es ohnehin Mittagszeit war, landeten wir in einem Touristenrestaurant mit ansprechendem Touristenessen.
Aber schon bald brachen wir wieder auf. Unser nächstes Ziel war der ‚Poco do Diabo‘ Wasserfall. Immer am 'Rio Mucugezinho' entlang ging es durch und über Felsbrocken. Dabei konnten wir auch das Flussbett, dass sich in verschiedensten Formen zeigte, bestaunen.
Endlich standen wir an der Abbruchkante des Wasserfalles, wo der Fluss 60 Meter in die Tiefe donnert.
Nun ging es nochmals extrem bergab und man erreichte den Fuß des Wasserfalles, vor dem sich ein großer See befand. Einige Besucher nutzten die Gelegenheit und erfrischten sich im kühlen Wasser. Wir genossen das Schauspiel des herunterstürzenden Wassers lieber von Land aus.
Dann begann wieder der mühsame und kräfteraubende Aufstieg, im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein. Aber die Anstrengung hat sich ausgezahlt. Und dass bei beiden Wasserfällen.
Beim Hotel angekommen, ging Franz mit Guide Nilton nochmals in die Stadt, um eine SIM-Karte zu kaufen. Nicht so einfach, bzw. unmöglich für Ausländer. Also kaufte sie Nilton und nach einer halben Stunde Anmeldeprozedur haben wir nun eine lokale SIM-Karte. Neun GigaBite und endlos viele Telefonate für fünf Euro.
Mit Ingrid und Martin gingen wir, so wie vorgestern, ins Restaurant ‚Garimpo Gourmet‘ zum Abendessen. Wieder einmal Steaks und wieder waren sie sehr gut.
Gegen 23:00 wollten wir schön langsam schlafen gehen.
Edith wollte noch ihr Handy aufladen und zog an irgendwelchen Kabeln. Schon war
es dunkel. Wir fanden den Sicherungskasten für unser Zimmer. Schnell den FI
einschalten und schon blieb es dunkel. Wir gingen zur Rezeption, die um diese
Zeit schon unbesetzt war. Aber eine Liste mit Telefonnummern prangte an einer
Fensterscheibe. Wir riefen die erste Nummer an und schon meldete sich jemand
und verneinte die Frage, ob er englisch sprechen würde. Wir hatten über Google-Translater
schon einen Text vorbereitet und diesen nun in das Handy gestottert. Zwei
Minuten später erschien ein junger Mann und wir gingen in unser Zimmer. Zuerst
prüfte er irgendeinen Schalter und dann den Sicherkasten. Alles ok, aber es
blieb finster. Nun ging außerhalb unseres Zimmers um die Ecke, wo ein größerer
Sicherungskasten hing. Er betätigte einige FI’s und es ward Licht. So schnell
kann ein Problem auftreten und auch gelöst werden. Dass wir eine SIM-Karte
haben, machte die Sache einfacher bzw. wesentlich billiger.