5:00 aufstehen, 6:00 frühstücken, 7:00 Abfahrt. So streng getaktet begann der heutige Tag. Das Wetter war wieder kühl, um die 12 Grad und es regnete leicht. Wir fuhren ca. eine halbe Stunde und überquerten dann die Grenze von Brasilien nach Argentinien. Die Pässe hatte unser Reiseleiter Delmer schon vorher abgesammelt, um die Grenzformalitäten für uns rasch erledigen zu können.
Nach einer weiteren halben Stunde kamen wir am Eingang des argentinischen Iguazu-Nationalparks an. Dort starteten wir einen langen Spaziergang, um die Fälle hautnah zu erleben. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, aber der Himmel wolkenverhangen und das Wetter weit weg von seiner gestrigen schönen Seite.
Unser Weg führte uns auf Pfaden und Metallstegen über, unter und neben den Fällen entlang und wir konnten die ganze Macht des Wassers intensiv erleben.
Hinter jeder Ecke gibt es irgendetwas zu entdecken. Mal sind es kleine Wasserfälle und dann gleich wieder eine Kette mächtiger Katarakte.
Manchmal steht man direkt an de Abbruchkante eines Falles und staunt wieviel Wasser mit wieviel Kraft hier in die Tiefe stürzt.
Die Stege müssen in aufwendiger Weise erbaut und instandgehalten werden. Es ist nicht selten, dass nach heftigen Regenfällen Teile der Stege erneuert oder repariert werden.
Wir waren erstaunt, wie nah man manchen Abbruchkanten kam und man in diesem Naturschauspiel fast mittendrin und nicht nur einfach dabei war.
Die Wege schienen endlos zu sein und ebenso die Formen der immer wieder neu entdeckten Wasserfälle. Aber irgendwann ist alles einmal zu Ende und auch wir mussten wieder weiter zu unserem nächsten Event.
Zwischendurch bekamen wir auch ein paar Tiere zu sehen. Meistens waren sie jedoch schneller als der Fotografierende, aber manchmal gelang es doch sie zu erwischen.
Eine halbe Stunde Fußmarsch brachte uns zum Startpunkt eines neuen Abenteuers. Der Fahrt mit einem Speedboot auf dem Iguazu-River nach nah hin bzw. unter die Wasserfälle. Da man dabei garantiert komplett nass wird, zogen wir uns Regenjacke plus Regencape an und nahmen uns Handtuch und Ersatzbekleidung mit.
Zuerst wurden wir in den ‚Iguazu-Jungle-Transporter‘ gesetzt und 20 Minuten durch den Rechenwald chauffiert.
Vom Parkplatz des Gefährts mussten wir über 300 Stufen 300 Meter weit bis zur Bootsanlagestelle gehen. Dabei erhielten wir einen riesigen Seesack um unsere Rucksäcke und andere wasserempfindlichen Gegenstände sicher zu verwahren ausgehändigt und eine Schwimmweste umgehängt. Dann konnten wir auch schon im Boot Platz nehmen.
Kaum saßen alle Teilnehmer in ihren nassen Sitzen, gibt das feuchte Abenteuer auch schon los. Mit Vollgas ging es stromaufwärts. Verlief Anfangs die Fahrt noch relativ ruhig, so kamen dann schon eine Stromschnelle nach der anderen und veränderte das Fahrverhalten des Bootes massiv. Springen statt gleiten war nun angesagt, bis dann auch schon die ersten Wasserfälle in Sicht kamen.
Bei den Fällen angekommen, wurde das Boot ganz knapp zu ihnen hingesteuert. Die Gischt war enorm und schon nach kurzer Zeit waren wir, trotz Regenschutz völlig durchnässt. Und dass bei 15 Grad Lufttemperatur. Glücklicherweise war jedoch das Wasser warm, sodass wir nicht richtig frieren mussten.
Zweimal wurde das Boot nicht knapp am Wasserfall vorbei, sondern wurde direkt darunter gesteuert. Unter den Wassermassen konnte man nicht einmal Atmen, sondern musste die Luft anhalten, um nicht Wasser zu schlucken. Leider war der Aufenthalt bei den Wasserfällen nicht allzu lange und es ging in rasender Fahrt wieder zurück zur Bootsanlegestelle.
Nach dem langen anstrengenden 300 Stufen wieder zurück, zogen wir uns um, gingen zum Bus und wurden ins Hotel gebracht. Der erste Weg führte uns ins Bad, wo wir eine ausgiebige heiße Dusche nahmen, um anschließend den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Unsere heutige komplette Tagestour: